deutscher Politiker; CDU; Fraktionsvors. der CDU im Berliner Abgeordnetenhaus 1950-1956; Bundespostminister 1956/57; Minister für Gesamtdt. Fragen 1957-1962; Bundesvertriebenenminister 1964/65
* 28. April 1898 Remscheid
† 18. August 1970 Berlin
Wirken
Ernst Lemmer, ev., wurde am 28. April 1898 in Remscheid als Sohn eines Architekten geboren. Er besuchte das Realgymnasium und meldete sich mit 16 Jahren freiwillig zur Teilnahme am 1. Weltkrieg - 1918. Im Nov. 1918 wurde er Vorsitzender eines Soldatenrates und dann Delegierter der Remscheider Arbeiterschaft zum Essener Kongreß der Arbeiterräte.
1919-1922 studierte er in Marburg und Frankfurt Volkswirtschaft. Gleichzeitig volontierte er an demokratischen Zeitungen, insbesondere bei der "Frankfurter Zeitung". Von 1922-1933 war er Generalsekretär des Gewerkschaftsringes Deutscher Arbeiter, Angestellten- und Beamtenverbände (Hirsch-Dunker) und entwickelte eine ausgedehnte journalistisch-politische Tätigkeit bei der führenden demokratischen Presse Berlins ("Berliner Tageblatt", "Vossische Zeitung" usw.) und im Ausland. Seit Dez. 1918 war L. Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei und seit Dez. 1924 bis Juli 1933 Mitglied des Reichstages.
Obwohl L. 1933 mit seiner Partei für das Ermächtigungsgesetz stimmte, wurde er aus dem Reichsverband Deutscher Presse ausgeschlossen. Nach kurzem Auslandsaufenthalt schrieb er in Berlin für ausländische Zeitungen, u. a. auch für die "Neue Zürcher Zeitung". Im ...